FAQ

Da es in letzter Zeit gehäuft zur traurigen Gewissheit wird, möchten wir dieses wichtige Thema aufgreifen.
Viele Samtpfoten sind Freigänger. Sie bewegen sich in ihrem Revier, streunen durch die Nachbargärten - oft auch hunderte Meter vom eigenen Heim entfernt. Obwohl sie zu Hause gut versorgt werden, sind sie durchaus nicht abgeneigt, auch anderswo das Futter zu probieren.
Ist doch nix dabei?! Während der Nachbar fleißig die Futterschüssel raus stellt, kommt die geliebte Katze immer seltener nach Hause. Irgendwann kommt sie oft auch gar nicht mehr. Die Katzen werden durch Fremdfütterung von ihrem behüteten Heim weggelockt, das ist egoistisch und sehr traurig! Wenn ihr Katzen aufnehmen wollt - die Tierheime sind voll!
Ebenso könnten die Katzen Allergiker sein, eine Fütterung durch Fremde kann für das Tier schwere gesundheitliche Konsequenzen haben!
BITTE unterlasst das Füttern fremder Katzen!
BITTE fangt keine Katzen ein, nur weil sie mal miauend umher laufen. Das machen Katzen manchmal einfach so. Solange das Tier nicht mangelernährt, verwahrlost, verletzt oder anderweitig WIRKLICH hilfebedürftig ist oder plötzlich auftaucht und auch ohne Fütterung mehrere Tage nicht weiterzieht, dann sucht euch Hilfe bei uns oder jedem anderen Tierschutzverein, der für eure Gemeinde zuständig ist!
Wir danken euch!

Katze ist nicht gleich Katze!

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Sachsen e.V. setzt sich seit Jahren erfolgreich für den Schutz der Europäischen Wildkatze ein. Die scheuen Raubkatzen wurden bereits in der Dübener Heide und im Vogtland nachgewiesen. Im Leipziger Auwald und Werdauer Wald leben sogar kleine Populationen. Hinweise auf die Wildkatze bekommen wir mittlerweile aber auch aus ganz Sachsen.

Europäische Wildkatzen sind keine verwilderten Hauskatzen sondern wilde Tiere.
Sie lassen sich nicht zähmen und gehören in den Wald. Doch immer wieder kommt es vor, dass vermeintlich allein gelassene Wildkätzchen von Spaziergängern mitgenommen werden, aber auch Verkehrsopfer sind keine Seltenheit. Die Europäische Wildkatze ist laut §44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) eine „besonders geschützte“ Art. Daher ist es strafbar Wildkatzen aus dem Wald mitzunehmen oder ihre Verstecke und Schlafplätze zu stören.

Wenn Menschen Wildkatzen aus dem Wald mitnehmen, sind Tierarztpraxen, Tierheime oder Veterinärämter häufig die erste Anlaufstelle. Darum sind wir auf Eure Hilfe angewiesen! Mit dem Projekt „Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr“ möchten wir über die kleinen Raubkatzen aufklären und euch beim Umgang mit verletzten oder jungen Wildkatzen helfen. Dafür hat BUND einen Handlungsleitfaden zusammengestellt, den Ihr euch hier gern anschauen könnt: https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/wildkatze/handlungsleitfaden-wildkatze-vorsicht-verwechslungsgefahr-bund.pdf

Die Unterscheidung zwischen Wild- und Hauskatzen ist schwierig und nie eindeutig. Allein eine genetische oder morphologische Untersuchung bringt einen eindeutigen Nachweis. Neben den besonders wilden und aggressiven Verhalten gibt es aber auch äußerliche Merkmale, auf die man achten kann. Diese wurden in einem Flyer und Poster zusammengefasst, welche auf der Projektseite eingesehen werden können: https://www.bund-sachsen.de/tier-pflanze/wildkatze/verwechslungsgefahr/

Wenn Ihr der Meinung seid, dass Ihr eine Wildkatze gefunden habt, dann möchten wir euch bitten, dem Wildkatzenbüro des BUND Sachsen, und/oder der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde Bescheid zu geben. Dort kann eine Einschätzung erfolgen und ggf. eine geeignete Aufnahmestation vermittelt werden.

Vielen Dank für Eure Mithilfe!

Was tun bei ... Wildtier-Fund?

Viele Menschen, die ein Wildtier in einer vermeintlich misslichen Lage auffinden, stellen sich diese Frage: Was tun?
Wir möchten euch mit diesen Zeilen eine kleine Hilfestellung geben.

Wenn ihr ein Wildtier auffindet, welches augenscheinlich verletzt ist, die Elterntiere verstorben sind, das Tier sich in einem schlechten Zustand befindet, meldet euch bitte bei der nächstgelegenen Wildtierauffangstation.
Bitte versucht NICHT, sie alleine aufzupäppeln. Überlasst das bitte den Experten! Die kleinen und großen Wildtiere werden es euch danken.

Gerade bei aufgefundenen Jungtieren ist die Anteilnahme sehr groß. Schnell werden die vermeintlich armen, verwaisten Seelen eingepackt und fort getragen. Doch das ist in den meisten Fällen leider grundverkehrt und überhaupt nicht nötig!
Viele Tierkinder (egal ob Hasen, Füchse, Rehe oder Vögel) verbringen oft längere Zeit des Tages allein in ihrem Nest, ihrem Bau oder in ihrer Sasse. Denn die Elterntiere befinden sich auf Futtersuche und "besuchen" die Kleinen nur ab und zu zum säugen oder füttern.
Zuerst einmal gilt es herauszufinden, ob das gefundene Wildtier überhaupt unsere Hilfe benötigt.
Ist das Tier verletzt, krank oder in direkter Gefahr?
Wenn nicht, dann wird es unsere Hilfe nicht benötigen.
Im Gegenteil, meist schadet man den Kleinen unnötig, wenn man sie von den Elterntieren trennt.
Wir geben euch einen kleinen Überblick, wie man sich beim Fund verschiedener Wildtierarten am besten verhält:

Was tun bei ... Wildtierfund: Vögel 🕊🦅🦉

Häufig werden kleine, unbeholfene Vögel gefunden, oder verletzte erwachsene Tiere, die mit Auto oder Fensterscheibe kollidiert sind.
Junge Vogelküken, welche bereits flügge und voll befiedert sind(sogenannte Ästlinge), werden von den Elterntieren am Boden weiter versorgt, auch wenn der erste Flugversuch schief gegangen ist. Mitunter bis zu mehreren Wochen! Hier reicht es, den Jungvogel in ein nahes Gebüsch zu setzen, damit es geschützt ist.
Nestlinge (Vogelküken, die noch nicht flügge sind und keine oder kaum Federn haben), welche aus dem Nest gefallen sind, können vorsichtig zurück ins Nest gesetzt werden. Vögel nehmen ihre Jungtiere auch nach Menschenkontakt wieder an. Ist kein Nest zu sehen oder zu erreichen, dann den Nestling aufnehmen, wärmen und bei der nächsten Wildtierauffangstation anrufen. Bitte nicht füttern und auch kein Wasser geben!
Schwalben und Mauersegler, welche hilflos am Boden gefunden werden, benötigen immer Hilfe - egal wie alt sie sind. Diese Vögel, sowie auch verletzte / kranke oder verunfallte Vögel bitte unbedingt aufnehmen und wie auch bei den Nestlingen - wärmen, nicht füttern, kein Wasser geben und in der Wildtierauffangstation anrufen.


Was tun bei ... Wildtierfund: Rehkitze und Feldhasen

Wenn ihr Rehkitze oder kleine Feldhasen findet, fasst sie bitte NICHT an! Durch den menschlichen Geruch werden die Jungtiere nicht mehr von ihren Eltern angenommen und somit auch nicht mehr versorgt. Deshalb sollte hier nur eingegriffen werden, wenn es unbedingt erforderlich ist (Verletzung, Krankheit, ausgemergelter Zustand, Tod der Elterntiere, drohender Mahd-Tod)!
Ein einzeln aufgefundenes Kitz oder vermeintlich einsame Feldhasenbabys in der Wiese oder im Wald sind ganz normal! Die Ricke und die Häsin kommen nur ein paar Male am Tag kurz vorbei, um die Jungtiere zu säugen- dann verschwinden sie wieder, um die Kleinen vor Fressfeinden zu schützen. Die Jungtiere haben nämlich noch keinen Eigengeruch. Sie benötigen keine menschliche Hilfe, nur weil sie allein aufgefunden wurden!
Wenn ihr Kenntnis von Kitzen in einer Wiese habt, welche gemäht werden soll, dann könnt ihr natürlich tätig werden. Sprecht mit dem Besitzer der Fläche über eure Beobachtungen - die Kitzrettung führt professionelle Rettungsaktionen durch.
Wenn ihr verletzte / kranke / mit Maden befallene oder in Lebenagefahr befindliche Kitze oder Hasen findet, meldet euch bitte bei der nächstgelegenen Wildtierauffangstation.

Was tun bei ... Wildtierfund: Eichhörnchen 🐿

Auch kleine Eichhörnchen werden immer wieder gefunden und mitgenommen. Manchmal wird ihr Kobel vom Wind heruntergeweht oder sie fallen heraus. Hier sollte man am besten erst einmal aus der Ferne beobachten - das Muttertier wird die Kleinen nach und nach holen und in Sicherheit bringen. Läuft ein Eichhörnchen-Jungtier aber aktiv auf den Menschen zu / dem Menschen hinterher, oder ist bereits ausgekühlt / verletzt (bei Eichhörnchen-Kindern ist anfassen erlaubt) benötigt es dringend Hilfe! Hier muss dann sofort gehandelt werden. Das kleine Eichhörnchen sollte dann gesichert werden (Karton mit Luftlöchern), bitte wärmen, nicht füttern und kein Wasser geben. Bitte sucht in so einem Fall auch die Umgebung nach weiteren Jungtieren ab - oft sind auch die Geschwister in Not! Anschließend gehören die Kleinen in die Obhut einer Wildtierauffangstation, um professionelle Hilfe zu bekommen.

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